Alle reden von Nachhaltigkeit. Wir finanzieren sie!
06 May 2022

Alle reden von Nachhaltigkeit. Wir finanzieren sie!
Doch was genau bedeutet Nachhaltigkeit? Wer definiert, was nachhaltig ist und welche Auswirkungen sind damit in Zukunft für die Unternehmen der Wohnungswirtschaft und die Finanzierung notwendiger Investitionen verbunden?
Fakt ist: am Thema Nachhaltigkeit und nachhaltiges Wirtschaften kommt langfristig keine Branche und kein Unternehmen mehr vorbei. Mit der EU-Taxonomie, dem Kernstück der europäischen Nachhaltigkeitsregulierung, hat die EU-Kommission längst die Weichen für die Zukunft der Wirtschaft gestellt und ein einheitliches Klassifizierungssystem für nachhaltige wirtschaftliche Aktivitäten definiert. Einfach ausgedrückt soll die EU-Taxonomie Nachhaltigkeit für alle wirtschaftlichen Organisationen einheitlich definieren.
Das grundlegende Prinzip der Taxonomie ist es dabei, eine Hebelwirkung zu erzeugen, um die nachhaltige Transformation der Realwirtschaft voranzutreiben und auf diese Weise den Klima- und Umweltschutz zu fördern. Große Unternehmen werden verpflichtet, regelmäßige Nachhaltigkeitsberichte zu veröffentlichen und so den Anteil ihrer nachhaltigen Wirtschaftsaktivitäten am Umsatz und an ihren Investitionsausgaben der Öffentlichkeit transparent zu machen. Für Banken und Unternehmen soll – bei einem Ausweis geringer Nachhaltigkeitsquoten, gemessen an noch zu definierenden Benchmarks – öffentlicher und politischer Druck entstehen, Investitionen in Nachhaltigkeit zu erhöhen.
Erste Meldepflichten zur EU-Taxonomie gelten bereits seit dem 01. Januar 2022, die Offenlegungspflicht für „grüne Quoten“ in der Realwirtschaft greift ab 2023 – dann zunächst für Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitenden – was aktuell nur rund 500 Firmen bzw. etwa 17 Prozent der Unternehmen in Deutschland betrifft. Allerdings könnte der Kreis der berichtspflichtigen Unternehmen bereits ab 2025 signifikant erweitert werden, auch wenn konkreten Entscheidungen seitens der EU hierzu noch ausstehen.
Nachhaltige Kreditportfolios der Banken werden regulatorisch relevant
Die Tendenz für Unternehmen ist jedoch klar erkennbar und auch Banken und Kreditinstitute werden ab 2024 verpflichtet sein, ihre „Green Asset Ratio“, also den Anteil nachhaltiger Finanzierungen am Gesamtkreditbestand, im Rahmen regelmäßiger Offenlegungsberichte zu veröffentlichen. Konkrete Auswirkungen dieser regulatorischen Vorgaben sind zwar vom heutigen Standpunkt aus noch nicht absehbar, jedoch ergeben sich hieraus in Zukunft zwangsläufig Erfordernisse zur Bewertung und Gewichtung neuer Risikofaktoren, die in Kreditentscheidungen und letztlich auch die Konditionsfindung einbezogen werden müssen.
Die DKB AG hat schon heute das nachhaltigste Kreditportfolio unter den Top-20-Banken in Deutschland und orientiert sich im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals; kurz: SDGs) der Vereinten Nationen. Diese dienen uns als Messinstrument und Kompass, um die Nachhaltigkeit unseres Finanzierungsportfolios zu bestimmen. Im Ergebnis tragen (Stand 31.12.2021) bereits rund 66 Mrd. EUR unserer vergebenen Kredite (bzw. ca. 79 % unseres Kreditportfolios) signifikant zu den SDGs bei. Bis zum Jahr 2030 sollen es 80 Mrd. EUR bzw. 85 Prozent des Kreditportfolios werden. Das höchste Ambitionsniveau unserer Nachhaltigkeitsziele betrifft unser gesamtes Produktportfolio: Dieses wollen wir bis 2040 in Einklang mit dem 1,5-Grad-Limit des Pariser Klimaschutzabkommens bringen.
Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind Mammutaufgabe für die Wohnungswirtschaft
Die Aufgabe der Wohnungswirtschaft zur Erreichung der Klimaziele ist groß: rund 40 Prozent der Treibhausgasemissionen in Deutschland werden durch den Gebäudebereich verursacht, so eine Studie der bundeseigenen Deutschen Energie-Agentur (dena). Etwa zwei Drittel der Wohngebäude in Deutschland wurden vor 1979 gebaut. Um die EU-Klimaziele zu erreichen, sind in Europa jährliche Investitionen im Wohngebäudebereich in Höhe von ca. 180 Mrd. EUR erforderlich.
Die Unternehmensberatung McKinsey rechnet vor, dass bis 2045 Gesamtinvestitionen in Höhe von 6 Billionen EUR über alle Branchen hinweg benötigt werden, um Klimaneutralität in Deutschland zu erreichen. Damit geht der Aufwand für die Dekarbonisierung um das Dreifache über den Umfang der deutschen Wiedervereinigung hinaus, die nach einer Schätzung von Wirtschaftsexperten rund 2 Billionen EUR gekostet haben dürfte.
Transformation gemeinsam stemmen und Investitionen sichern
Als #geldverbesserer finanzieren wir das, was Menschen heute und in Zukunft zum Leben brauchen. Mit unseren Krediten lenken wir das Geld unserer Kund*innen ausschließlich und bewusst in ganz bestimmte Branchen, die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientieren. Dabei stellt die professionelle Wohnungswirtschaft einen wesentlichen Anteil unserer Geschäftsaktivitäten dar. Mit einem Marktanteil von 66 Prozent (bei den im GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. organisierten Wohnungsunternehmen, Stand 31.12.2021) wollen wir dieser Verantwortung auch in Zukunft gerecht werden und einen messbaren Beitrag zur ökologisch-sozialen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft leisten. Unsere Kund*innen wollen wir aktiv bei der Transformation zu mehr Nachhaltigkeit begleiten und mit ihnen zusammen als #geldverbesserer Investitionen in mehr Umwelt- und Klimaschutz sowie soziale Gerechtigkeit gestalten.
Zur Erreichung unserer gemeinsamen Ziele sind wir auf den intensiven Austausch mit der Wohnungswirtschaft angewiesen. Valide Daten und eine aktive Auseinandersetzung mit der eigenen Nachhaltigkeitsbilanz sind die beste Grundlage, um künftig gemeinsame Wege für die Umsetzung der regulatorischen Anforderungen auf Kund*innen- und auf Bankenseite zu erarbeiten und Zukunftsinvestitionen zu ermöglichen.
Wir freuen uns über den Austausch mit Ihnen – ob persönlich oder digital – und gestalten als #geldverbesserer gemeinsam mit Ihnen, unseren Kund*innen, die Zukunft!