Perfekte Trinkwasserhygiene: Spülkasten mit voll integrierter Hygienespülung
16 Jun 2021

Um Stagnation und die Vermehrung von Mikroorganismen zu vermeiden, ist ein regelmäßiger Wasseraustausch in Kalt- und Warmwasserleitungen unerlässlich. Auf dem Markt gibt es hierfür heute verschiedene Spülstationen. Die Station von TECE verschwindet komplett im Spülkasten, ist also für die Nutzer unsichtbar. Die Spülprogramme sind per App an die jeweiligen Bedingungen anpassbar.
Betreiber von Trinkwasseranlagen sind für deren bestimmungsgemäßen Betrieb verantwortlich und somit für die Einhaltung einwandfreier Wasserqualität bis zur Entnahmestelle. Wie das zu erreichen ist, können Planer und Handwerker ihren Kunden anhand von drei einfachen Grundregeln – ganz ohne Normen und Paragraphen – erklären: Wasser muss fließen, kaltes Wasser muss kalt und heißes Wasser heiß bleiben. Doch die Einhaltung der letzten beiden Grundregeln wird heutzutage aufgrund moderner Gebäudedämmung immer schwieriger. Die Gefahr liegt hier in erhöhten Temperaturen in Schächten und Vorwänden und damit auch im Kaltwasser. Daher klare Empfehlung: Getrennte Rohrleitungsführung. Innerhalb von Vorwänden wird die Kaltwasserleitung unten und die Warmwasserleitung oben geführt. Dies verhindert eine Wärmezirkulation und reduziert und verlangsamt damit eine unzulässige Erwärmung des Kaltwassers.
Wird mit einer Warmwasserzirkulation im Stockwerk gearbeitet gilt die gleiche Rohrleitungsführung in der Vorwand; hier ist es wichtig, die Warmwasserseite von der Kaltwasserseite thermisch zu entkoppeln, um eine Wärmeleitung über die Armatur zu verhindern. Diese thermische Entkopplung kann durch die TECE Hygienebox nachweislich geleistet werden. Ist die Trinkwasseranlage entsprechend installiert und findet ein regelmäßiger Gebrauch der Trinkwasseranlage statt, ist die Einhaltung dieser Regeln im Normalfall kein Problem. Wird die Anlage genutzt, findet ein Austausch statt und das Wasser ist in Bewegung. Für Bakterienwachstum und Wärmeübertragung reicht die Zeit kaum aus.
In vielen Objekten kommt es jedoch vor, dass die Trinkwasserinstallationen oder Teile von ihr immer wieder über eine längere Zeit nicht genutzt werden. Dann stagniert das Wasser in den Rohrleitungen und vorhandene Bakterien und Mikroorganismen können sich übermäßig vermehren. Hierzu gehören klassischerweise Hotels, Ferienwohnungen, Studentenwohnheime, Krankenhäuser oder auch Gebäude der Wohnungswirtschaft, wo es zu partiellem Leerstand kommen kann. Um Stagnation zu vermeiden und die Trinkwasserhygiene zu gewährleisten, muss hier für einen regelmäßigen und vollständigen Wasseraustausch in den Leitungen gesorgt werden
Anforderungen an den Trinkwasseraustausch
Im Rahmen des bestimmungsgemäßen Betriebes fordert die DIN EN 806-5 mindestens alle sieben Tage einen vollständigen Wasseraustausch, was in Fachkreisen im normalen Wohnungsbau als ausreichend angesehen wird. Die VDI/DVGW 6023 „Hygiene in Trinkwasserinstallationen – Anforderung an Planung, Ausführung, Betrieb und Instandhaltung“ sieht diesen alle 72 Stunden vor, wie er in Gebäuden mit erhöhten hygienischen Anforderungen, wie Pflegeheimen oder Krankenhäusern, auch aufgrund der Komplexität der Installation, erfolgen sollte. Eine geschickte und normative Rohrnetzauslegung ist immer Grundvoraussetzung. Zusätzlich helfen stagnationsmindernde Bauteile, wie beispielsweise U-Doppelwandscheiben – trotzdem muss das Wasser aus den Leitungen raus.
Der Wasseraustausch könnte händisch vom Servicepersonal unter Anwendung eines Spülplans erledigt werden. Zuverlässiger, komfortabler, wirtschaftlicher und nicht zuletzt auch nachweisbarer gelingt das mit automatischen Spülstationen, mit denen der Betreiber seiner Verantwortung für einen bestimmungsgemäßen Betrieb der Trinkwasseranlage, im Falle der Nichtnutzung, nachkommt.
Kompakt im Spülkasten
Die TECEprofil Hygienespülung, die auf der ISH 2019 erstmals vorgestellt wurde, bietet eine praktikable und sichere Lösung für dieses Problem. Das Produkt ist eine in das WC-Modul integrierte Hygienespülung, bei der die elektronische Spüleinheit direkt im TECE-Universalspülkasten verbaut ist. Die Spüleinheit besteht aus einer Steuereinheit, zwei voneinander getrennten Magnetventilen für Warm- und Kaltwasserleitung, einem Füllstandssensor und einem Anschluss für die optionale Anbindung an die Gebäudeleittechnik. Alle Komponenten sind ab Werk vormontiert.
Die Integration der Spüleinheit in den Spülkasten spart nicht nur zusätzliche Rohrwege bei der Installation. Auch eine weitere Revisionsöffnung wird durch die kompakte Bauweise überflüssig. Die Spüleinheit ist nach dem Entfernen der WC-Betätigungsplatte oder des Baustellenschutzes problemlos zugänglich. Dies ist ein entscheidender Vorteil gegenüber Spülstationen anderer Hersteller, vor allem wenn höhere Ansprüche an die Badgestaltung bestehen wie in Hotels mit gehobenem Ambiente.
Die für den Wasseraustausch entnommenen Mengen werden über den Überlauf des Spülkastens entsorgt, was eine separate Abwasserführung überflüssig macht und in der Regel auch kürzere Zuleitungen zur Folge hat. Damit der gesamte Leitungsinhalt bis zum Steigstrang ausgetauscht wird, ist das TECEprofil WC-Modul mit integrierter Hygienespülung als „letzter Verbraucher“ in einer durchgeschliffenen Trinkwasserinstallation zu installieren. Die Spülmenge ist stufenlos einstellbar, wodurch auch der Austausch größerer Leitungsvolumen möglich ist – beispielsweise in einer öffentlichen Toilette mit mehreren Verbrauchern. Die Ablaufleistung des Überlaufs im Spülkasten ist ausreichend groß bemessen, um im Störfall die Durchflussmenge sicher abzuleiten.
Diese clevere Idee überzeugte auch die Jury vom Rat für Formgebung, die das Produkt mit dem German Design Award 2021 als „Winner“ in der Kategorie „Excellent Product Design – Bath and Wellness“ auszeichnet: „Das TECEprofil WC-Modul verfügt über eine integrierte und komfortabel per App steuerbare Hygienespülung. Ein interessantes Produkt, das eine zusätzliche Revisionsöffnung im Bad erübrigt und auf diese Weise zu einem möglichst klaren Gesamtbild beiträgt.“ Außerdem wurde die integrierte Hygienespülung als „Winner“ mit dem German Innovation Award 2021 in der Kategorie „Heating & Bathroom“ auszeichnet.
Unterschiedliche Einsatzbereiche – unterschiedliche Programme
Das TECEprofil WC-Modul mit integrierter Hygienespülung verfügt über zwei unterschiedliche Spülprogramme, die sich nach dem erstmaligen Spülen der Leitungen und dem Anschluss an die Stromversorgung mit einer leicht verständlichen App namens TECEsmartflow über eine Bluetooth-Schnittstelle mit einem Smartphone oder Tablett programmieren lassen. Zusätzlich gibt es zwei Ein- und Ausgänge über die die Spüleinheit via Hausautomation oder die Gebäudeleittechnik gesteuert werden kann. Über zwei potenzialfreie Kontakte der Gebäudeleittechnik werden die Spülventile für Warm- und Kaltwasser angesteuert. Die Spülvorgänge können zudem über zwei Ausgänge (Low-Signal) zur Dokumentation an die Gebäudeleittechnik übertragen werden. Ein kapazitiver Sensor zur Nutzungserkennung stellt sicher, dass nur dann gespült wird, wenn die Installation nicht genutzt wird.
Über die TECEsmartflow App lassen sich die beiden Spülprogramme „Intervall“ und „Wochentage“ konfigurieren und auf der Hygienespülung speichern. Mit dem Programm „Intervall“ lassen sich Spülintervall und -menge stufenlos anpassen. Typisches Anwendungsbeispiel für dieses Programm sind öffentliche und halböffentliche Bereiche, um auch kürzere Nutzungsunterbrechungen abzufangen. Bei dem Spülprogramm „Wochentage“ können neben der stufenlos einstellbaren Spülmenge, bestimmte Tage und Uhrzeiten ausgewählt werden, wann gespült werden soll. Diese Anwendung ist in Hotels von Vorteil: Hotelgäste sollen nicht durch die Hygienespülung gestört werden. Die Spülzeit kann zu einem Zeitpunkt gewählt werden, an dem sich in der Regel keine Gäste auf dem Zimmer befinden. Zudem arbeiten beide Spülprogramme mit einer Nutzungserkennung. Wird die Spülung betätigt, erkennt ein Sensor das Abfallen des Wasserstandes und der Timer wird auf das programmierte Intervall zurückgesetzt. Erfolgt keine Spülung während des programmierten Zeitraums, löst die Intervallspülung aus. Im Fall des Wochentage-Programms wird nur die für den Tag der Nutzung angesetzte Spülung übersprungen. Die Spülventile arbeiten, dank eines dynamischen Durchflussventils, in einem Druckbereich von 1 bis 10 bar konstant mit einem Durchfluss von 5l/min.
Auf der sicheren Seite – dank Protokollfunktion
Wie eingangs bereits erwähnt, unterliegt der Betreiber der Verkehrssicherungspflicht nach VDI/DVGW 6023 und ist für den bestimmungsgemäßen Betrieb und Hygiene der Trinkwasseranlage verantwortlich. In der Praxis sollte er diese Verantwortung den tatsächlichen Nutzern, Mietern oder Mitarbeitern übertragen. Das sollte vertraglich und im Rahmen einer Einweisung dokumentiert werden, um ein mögliches Organisationsverschulden zu vermeiden. Bei einem Wohnungsleerstand geht das nicht – hier greift die Hygienespülung. Eine automatische Spülstation, wie das TECEprofil WC-Modul mit integrierter Hygienespülung, erleichtert diese Aufgabe enorm.
Um dem Betreiber im Fall der Fälle einen Nachweis über die ordnungsgemäße und regelmäßige Nutzung der Trinkwasseranlage in die Hand zu geben, verfügt die Software über eine automatische Protokollfunktion, wo alle Spülvorgänge gespeichert werden. Zudem sind immer die aktuellen Einstellungen des Spülprogramms dokumentiert. Über die App kann das Protokoll abgerufen und im PDF-Format exportiert werden.
Die kleine Lösung für Kaltwasserleitungen
Zur zuverlässigen Hygienespülung für Kaltwasserleitungen bietet TECE elektronische WC-Betätigungen wie TECElux Mini oder Urinalbetätigungen wie TECEfilo-Solid an. Letztere eignet sich aufgrund ihres sehr robusten Aufbaus für die harten Beanspruchungen im hochfrequentierten öffentlichen und halböffentlichen Objektbereich. Auf dem Tragrahmen ist eine widerstandsfähige, zwei Millimeter starke Metalloberfläche aufgebracht, die harten Beanspruchungen trotzt. TECEsolid ist verdeckt verschraubbar, was sie zuverlässig gegen Diebstahl schützt. Über einen Magnetsensor kann ein Hygienespülintervall von 24, 72 oder 168 Stunden und eine jeweilige Spüldauer von 5, 15 oder 30 Sekunden programmiert werden. Bei einem Leitungsdruck von beispielsweise 4 bar ergeben sich daraus programmierbare Hygienespülmengen von 2,2 bis 13,2 Liter.
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