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Sich eine Hybridheizung anzuschaffen, heißt, mit verschiedenen Energiequellen zu heizen. Während Kombinationen wie Gasheizung und Solarthermie dabei schon lange bekannt sind, verbinden moderne Anlagen die unterschiedlichste Heiztechnik sogar in einem Gerät. Ein Beispiel ist die kompakte Hybrid-Wärmepumpe, die aus Gas- oder Ölheizung mit Wärmepumpe besteht. Wie diese funktioniert, was sie kostet und wann sie sich lohnt, erklären wir in den folgenden Abschnitten.

Die Themen im Überblick:

  1. So funktioniert die hybride Heizung
  2. Gas- oder Öl-Hybridheizung anschaffen?
  3. Wer kann eine Hybridheizung anschaffen?
  4. Die Kosten für eine hybride Heizung

So funktioniert die hybride Heizung

Wollen Hausbesitzer eine Hybridheizung anschaffen, geht es für sie um die Kombination verschiedener Energiequellen. Neben der Verbindung von Brennwerttechnik und Solarthermie – die einfachste Form der hybriden Heizung – bestehen moderne Geräte zum Beispiel aus Brennwertheizung und Wärmepumpe in einem. 

Während die Wärmepumpe (für hybride Heizsysteme meist mit Luft als Wärmequelle) im Sommer und der Übergangszeit die höhere Temperatur der Außenluft für Heizung und Warmwasser nutzbar macht, sichert die Brennwerttechnik auch im Winter niedrige Heizkosten. Nötig ist das, da die Effizienz der Wärmepumpe an besonders kalten Tagen sinkt, wodurch Strombedarf und Heizkosten steigen. Dem entsprechend funktioniert eine Hybridheizung nur mit einer intelligenten Regelung, die die einzelnen Wärmeerzeuger bei Bedarf zu- oder abschaltet. Wenn Bauherren oder Hausbesitzer eine Hybridheizung anschaffen, heizen sie daher mit hohem Komfort, besonders günstig und umweltfreundlich. 

Daneben sind aber auch andere Kombinationen möglich und umsetzbar. Entscheidend sind die individuellen Voraussetzungen. So spielen Platz- und Wärmebedarf ebenfalls das Heizverhalten und die Energieeinsparziele eine wichtige Rolle. Dabei muss nicht immer ein fossiler mit einem erneuerbaren Energieträger kombiniert werden. Folgende Hybridheizungen können auch installiert werden und nutzen dabei die Vorteile der beiden Systeme:

  • Brennwertkessel mit wasserführenden Kamin
  • Wärmepumpe mit Solarthermie
  • Scheitholzkessel mit Brennwertkessel
  • Pelletkessel mit Scheitholzkessel

Gas- oder Öl-Hybridheizung anschaffen?

Eine kompakte Hybridheizung anschaffen, kann man mit Gas oder Heizöl. Während beide Rohstoffe fossil und nur begrenzt auf der Erde verfügbar sind, ist Gas bereits heute komplett nachhaltig herstellbar. Möglich ist das zum Beispiel mit Biogasanlagen, in denen Mikroorganismen pflanzliche und tierische Biomasse zu einem methanhaltigen Gas zersetzen. Eine Alternative stellen sogenannte Power-to-Gas-Anlagen dar. Diese nutzen den Strom aus Wind-, Wasser- oder Solarkraft zur Elektrolyse, bei der Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten wird. Während der Wasserstoff zu einem bestimmten Anteil direkt in das Gasnetz eingespeist werden darf, lässt er sich auch zu synthetischem Erdgas weiterverarbeiten.

Bevor Sie sich für eine dieser Varianten entscheiden, sollten Sie auf jeden Fall auch Hybridheizungen komplett auf Basis erneuerbarer Energien in Betracht ziehen. Diese bieten sich vor allem im Neubau an. 

Wer kann eine Hybridheizung anschaffen?

Damit sich hybrides Heizen lohnt, muss das Haus bestimmte Bedingungen erfüllen. So setzen sowohl Wärmepumpen als auch Brennwertheizungen niedrige Vorlauftemperaturen voraus. Während der Stromverbrauch der Wärmepumpenanlage bei hohen Temperaturdifferenzen zwischen Umwelt und Heizung steigt, kann auch die Effizienz der Brennwerttherme sinken. Denn wenn sich das Abgas nicht weit genug kühlen lässt, kann die darin verborgene Wärme nicht genutzt werden.

Eine Hybridheizung anzuschaffen, lohnt sich vor allem in Gebäuden mit niedrigem Energiebedarf und groß ausgelegten Heizflächen. Eine sichere Aussage bietet jedoch nur die individuelle Beratung durch einen erfahrenen Installateur.

Die Kosten für eine hybride Heizung

Die Kosten für das Heizen mit hybriden Geräten gliedern sich wie bei jedem anderen Heizsystem in Anschaffungs-, Erschließungs- und Verbrauchskosten.

Hybridheizung anschaffen: Kosten für Gasanschluss oder Öltank

Wollen Bauherren oder Hausbesitzer eine Hybridheizung anschaffen, muss zunächst für Gas oder Öl gesorgt werden. Wurden beide Energieträger bisher nicht verwendet, stellt der Anschluss an die öffentliche Gasversorgung die einfachste und platzsparendste Lösung dar. Die Kosten für einen Gasanschluss liegen je nach Region und Gebäudeeigenschaften bei 1.000 bis 2.000 Euro. Hinzu kommen die Ausgaben für die Verrohrung im Gebäude, die mit 500 bis 1.500 Euro zu Buche schlagen. 

Ist ein Anschluss an das öffentliche Versorgungsnetz nicht möglich, bietet Flüssiggas eine Alternative. Die Aufstellung eines Tanks ist je nach Größe und Region mit Kosten von 2.000 bis 3.000 Euro verbunden, setzt aber auch ein ausreichendes Platzangebot im Garten voraus. Wer eine Hybridheizung anschaffen und Kosten sparen möchte, kann den Flüssiggastank für 10 bis 20 Euro im Monat mieten. Wichtig zu wissen ist allerdings, dass Hausbesitzer dann auch an einen Flüssiggasanbieter und seine Preise gebunden sind. 

Entscheiden sich Bauherren oder Hausbesitzer für Heizöl, muss ein Heizöltank aufgestellt werden. Auch dieser benötigt viel Platz im Gebäude und kostet etwa 2.000 bis 3.000 Euro.

Anschaffungs- und Betriebskosten für die Hybridheizung

Die Kosten für die Heiztechnik selbst richten sich nach Größe, Art und Energieverbrauch im Gebäude. Sie können regional sehr unterschiedlich sein und liegen für ein typisches Einfamilienhaus im Bereich von 9.000 bis 12.000 Euro. Die Verbrauchskosten können nicht pauschal angegeben werden. Sie sind zwar geringer als bei einer einzelnen Gasheizung, müssen aber bei einer individuellen Beratung in Abhängigkeit der Gebäudeeigenschaften ermittelt werden.Vergleicht man die Anschaffungs- und Betriebskosten einer hybriden Heizung mit denen anderer Systeme, zeigt sich meist schnell, ob sich das Anschaffen einer Hybridheizung finanziell lohnt.

Hybridheizung anschaffen und Investition durch Förderung reduzieren

Entscheiden Sie sich für eine Hybridheizung, kann die anfängliche Investition durch staatliche Fördermittel reduziert werden. So gibt es hohe Förderanteile durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Bei einer Gas-Hybridheizung bekommen Sie einen Zuschuss in Höhe von bis zu 30 Prozent. Ein hybrides System auf Basis von Heizöl wird so nicht mehr gefördert. Bei dieser Variante können sie nur die zu ergänzende Anlage fördern lassen. Für den Öl-Brennwertkessel gibt es keine Förderung. Passt für Sie am besten die Hybridheizung zum Beispiel aus Wärmepumpe und Solarthermie bestehend (Komponenten auf Basis erneuerbarer Energien), dann liegt der Förderanteil bei bis zu 35 Prozent.