Umrüstung auf Gas-Brennwert in nur 1 1/2Tagen!

Die GEWAG in Remscheid setzt für ihren Objektbestand auf eine konzeptionelle Quartiersentwicklung. Die energetische Optimierung der Objekte erfolgt dabei sehr differenziert. Aktuell werden beispielsweise in vier Geschossbauten mit je zwölf WE die Heizwert-Etagenheizungen durch effiziente Gas-Brennwerttechnik ersetzt.

 

 

Neue Strangbelegung für GEWAG-Mehrfamilienhäuser in Remscheid

In den meisten deutschen Großstädten ist die Situation auf dem Wohnungsmarkt extrem angespannt. Die Ausweisung neuer Baugebiete kann dem Bedarf nicht schnell genug folgen, und der für bezahlbares Wohnen dringend benötigte Geschosswohnungsbau stößt in den Ballungszentren schon lange an seine Grenzen. In Remscheid (NRW) sieht es günstiger aus. Aber auch hier stehen die Wohnungsgesellschaften unter Handlungsdruck. Er wird durch die demografische Entwicklung und einen gewissen Bevölkerungsschwund ausgelöst: Der Wohnungsbestand muss sich also den wandelnden Bedürfnissen der Mieter anpassen, trotzdem für ältere Menschen bezahlbar bleiben. Gleichzeitig soll er langfristige Vermarktungsperspektiven bieten.

Die GEWAG, als nach eigenen Angaben größter Vermieter der Stadt (s. Kasten), stellt sich diesen Herausforderungen mit einem mehrschichtigen (Investitions-)Programm. Der altersgerechte Umbau von Wohnraum gehört ebenso dazu wie Serviceleistungen oder die energetische Ertüchtigung der Objekte für niedrige Mietnebenkosten.

Im Quartier an der Dresdner Straße wurden jetzt die Etagen-Heizwertanlagen für die dezentrale Wärme- und Warmwasserbereitung gegen effiziente Gas-Brennwerttechnik ausgetauscht – und zwar im bewohnten Zustand der insgesamt knapp 50 Wohnungen. Christoph Pilz von der GEWAG: „Bei jedem Objekt wird dabei eine genaue Kosten-/Nutzenrechnung aufgestellt. Einige Nachbargebäude versorgen wir so beispielsweise über eine Nahheizzentrale. Deren Leistung reicht für die aktuell in der Sanierung befindlichen Häuser aber nicht mehr aus. Um trotzdem kurzfristig eine energetische Verbesserung zu erzielen, werden die Etagenheizungen ausgetauscht, also Heizwert- gegen Gasbrennwerttechnik.“

Passgenauer Austausch

Ein zentrales Argument war die geringe Belastung der Mieter während der Arbeiten, da die Anschlüsse der neuen Gas-Brennwertanlagen des Typs „ecoTEC pure“ (Hersteller: Vaillant, 19 kW Leistung) für die kombinierte Wärme- und Warmwasserbereitung weitestgehend kompatibel zu den Altgeräten sind. Entsprechend knapp konnten die Umbauzeiten kalkuliert werden, auf maximal eineinhalb Tage pro Strang inklusive Kaminsanierung. Die ist bekanntlich notwendig, um die kühleren Abgase der Brennwertgeräte ohne Kamin-Versottung abzuführen.

Dank eines von oben in die Kamine eingeführten Abgassystems funktioniert das über die bestehenden Schächte. In den Wohnungen musste lediglich der vorhandene Kaminanschluss vergrößert werden. Über eine separate Edelstahlleitung wird das Kondensat aus allen Etagengeräten gesammelt abgeleitet.

Exaktes Timing

Damit die Arbeiten bei diesem knappen Timing und der Beteiligung unterschiedlichster Firmen und Gewerke wie geplant funktionieren, war eine präzise Taktung der Abläufe notwendig. In die sind die Mieter frühzeitig eingebunden, und entsprechend hoch ist die Akzeptanz, sagt Christoph Pilz: „Bis auf ganz wenige Ausnahmen können wir an den festgesetzten Tagen auch direkt in die Wohnungen, um die neuen Geräte anzuschließen und in Betrieb zu nehmen.“ War das in Ausnahmefällen nicht möglich, wurde die Gasversorgung der Altgeräte unterbrochen, so dass die Kaminsanierung mit Mehrfachbelegung in den anderen Wohnungen dennoch umgesetzt werden konnte.

Schornsteinfegermeister Rauin sieht in solchen „intelligenten“ Abgassystemen mit Mehrfachbelegung einen großen Vorteil: „Für den Schornsteinfeger bedeutet die Umstellung durch die verlängerten Prüfzyklen zwar weniger Arbeit als zuvor. Die einfache Installation, die bei Bedarf auch sukzessive Belegung mit Neugeräten sowie die gesamte energetische Verbesserung sind aber letztlich schlagende Argumente, die veralteten Heizgeräte konsequent zu ersetzen.“

Eine Gemischtbelegung, wie sie die Zertifizierung des Vaillant-Abgassystems zugelassen hätte, sieht Christoph Pilz aber auch noch aus einem anderen Grund kritisch: „Wenn wir sanieren, setzen wir generell auf neueste Technik. Einzelne Altgeräte zu erhalten, bis es zu Ausfällen kommt, macht daher aus unserer Sicht keinen Sinn mehr.“

Einfaches Handling wichtig

Und was sagen am Ende des Tages die Mieter zu der Sanierungsaktion? Die (nicht repräsentative) Meinungsumfrage zu dem Thema ergab relativ schnell ein eindeutiges Bild: Unisono wurde der auch künftig mögliche direkte Zugriff auf das „eigene“ Heizgerät gelobt, zudem gerade von älteren Mietern die weiterhin genauso einfache Bedienung (hier: über den Systemregler calorMATIC 350 von Vaillant) wie bisher. Das gewünschte Temperaturniveau einstellen, die maximale Warmwassertemperatur bestimmen, und das Ganze mit möglichst wenig Energieaufwand „einkaufen“ – mehr wolle man schließlich nicht …

Eine Grundhaltung, die Christoph Pilz nur bestätigen kann: „Die Ausstattung der Gas-Brennwertgeräte, die von vorneherein Bedienungsfehler ausschließt, ist für solche Mietobjekte perfekt. Schließlich möchten wir zufriedene Kunden, denen an 365 Tagen im Jahr unterbrechungsfrei rund um die Uhr Wärme und Warmwasser zur Verfügung steht – selbst, wenn am Raumregler etwas aus Versehen verstellt wurde. Und genau diese Anforderung erfüllen die neuen Gas-Brennwertgeräte neben der Effizienzverbesserung eben auch.“

Mehr Informationen unter
www.vaillant.de

Die GEWAG in Zahlen

Die regional in und um Remscheid aufgestellte GEWAG Wohnungsaktiengesellschaft Remscheid verfügt über einen Wohnungsbestand von rund 6.250 Einheiten in 1.041 Objekten. Hinzu kommen 88 gewerbliche sowie 14 „sonstige“ Einheiten, beispielsweise Kindertagesstätten (Stand: Ende 2017). 1918 gegründet wurde der überwiegende Teil des Wohnungsbestandes in den 60er und 70er Jahren im Rahmen großräumiger Erschließungs- und Baumaßnahmen errichtet. Die Bewohnerstruktur in den Immobilien ist nach Angaben der GEWAG Remscheid gut durchmischt: Familien, Ehepaare und Singles aus allen Altersschichten gehören dazu; die Fluktuationsrate liegt bei lediglich 7,4 Prozent.

Gemäß den strategischen Zielen der Gesellschaft stehen bei Modernisierungen Maßnahmen zur energetischen Verbesserung und zur altersgerechten Bestandsanpassung im Vordergrund. Quartiersweise wird investiert. 2017 waren es etwa 2,5 Millionen Euro beispielsweise am „Hasenberg“, 2018 standen sogar 5 Millionen Euro als Investitionssumme für zwölf weitere Objekte im Plan.

Die Bilanz sieht im Übrigen eine Bilanzsumme von 219 Mio. Euro bei einem Anlagevermögen von rund 201 Mio. Euro. Der Bilanzgewinn ist für 2017 mit 1,16 Mio. Euro ausgewiesen. Hauptaktionäre der GEWAG sind die Stadt Remscheid (50,26 Proz.), die Stadtwerke Remscheid (33,95 Proz.) sowie Industrie- und Handelsfirmen (mit 9,06 Proz.).

Mehr Informationen zur GEWAG unter
www.gewag.de

Zertifiziertes Abgassystem

Das bei der GEWAG erstmals eingesetzte neue Luft-/Abgassystem von Vaillant ist für die Mehrfachbelegung mit den Gas-Brennwertgeräten ecoTEC pure/plus/exclusive sowie ecoCOMPACT und auroCOMPACT zertifiziert. Aus Edelstahl gefertigt kann sowohl in einem vorhandenen Kamin als auch an der Fassade installiert werden. Je nach Installation und Typ des Heizgerätes dürfen bis zu zwei Heizgeräte pro Etage und bis zu zehn Heizgeräte pro Installation angeschlossen werden.