Schnelle Projektrealisierung mit Systembau
06 Aug 2019

In der Nähe des Hamburger Flughafens steht das „Nordport Plaza“. Die Hotelanlage besteht aus einem 10-stöckigen und einem 4-stöckigen Gebäude, in denen sich 188 großzügige Zimmer und Suiten befinden.
Um den Bau des Hamburger Nordport Plaza Hotels zu beschleunigen, wurden in den Bädern der Gästezimmer individuell vorgefertigte TECEsystem Sanitärwände eingesetzt, die gleichzeitig als Raumtrennung zwischen den Zimmern dienen. Die besondere Herausforderung war dabei die Integration der Lüftungstechnik und die Umsetzung der Schall- und Brandschutzanforderungen, welche in diesem Projekt unter anderem durch den Einsatz von Einblasdämmung realisiert wurden.
Individuell geplante und industriell vorgefertigte TECEsystem Register und Systembauwände helfen den Objektbau planungssicher abzuwickeln und Risiken wie Baumängel und Verzug zu minimieren. Der Systembau optimiert die Faktoren Zeit, Qualität und Kosten. Zum Systemgedanken von TECE gehört eine projektbegleitende Rundumbetreuung eines zentralen Ansprechpartners von den TECE-Anwendungstechnikern von der Planung bis zur Abnahme. Ein typisches Anwendungsbeispiel ist das 4-Sterne-Superior-Hotel Nordport Plaza.
Es befindet sich zwischen der Metropolregion Hamburg und dem Wirtschaftsstandort Norderstedt und bietet einen Blick direkt auf die Start- und Landebahn des Flughafens der Hansestadt. Die Hotelanlage besteht aus dem 10-stöckigen ellipsenförmigen Terminal 1, das über eine gläserne Gangway mit dem 4-stöckigen Terminal 2 verbunden ist. Im Hotel finden sich 188 großzügige Zimmer und Suiten, ein Restaurant mit 200 Plätzen und ein Tagungszentrum mit 500 Plätzen. Zwischen den beiden Gebäuden befindet sich eine Plaza, die auch als Biergarten genutzt wird. Der Bereich um die Gebäude sowie die Dächer sind begrünt. Parkplätze und Anlieferungseinrichtungen für die Infrastruktur des Hotelkomplexes verschwinden dezent in einem Untergeschoss. Bei der Energiegewinnung wird auf Effizienz gesetzt: Der Strom kommt aus einem eigenen Blockheizkraftwerk und der Kältebedarf wird durch über 50 Geothermiesonden gedeckt, die 130 Meter tief unter das Hotel reichen.
Optimierter Bauablauf
Um den komplexen Bauablauf zu optimieren und eine kurze Bauzeit zu ermöglichen, entschied sich der Investor, die Premero Immobilien GmbH, für industriell vorgefertigte Sanitärwände von TECE. Die Register wurden in ihren Abmessungen speziell auf die Einbausituation angepasst und komplett für die Bereiche Trinkwasser, Heizung, Abwasser und Lüftung ab Werk vorgefertigt. Das garantiert im Hinblick auf den momentan herrschenden Fachkräftemangel einen hohen, gleichbleibenden Qualitätsstandard. Dabei wurden zudem natürlich die Anforderungen an Brand-, Schall- und Wärmeschutz berücksichtigt – nach den Richtlinien der MLAR (Muster-Leitungsanlagen-Richtlinie) und der EnEV (Energieeinsparverordnung). Die Register bestehen aus dem TECEprofil-Trockenbausystem, welches Tragwerke, Module für die Sanitärinstallation sowie die Schalung für die Deckenschotts beinhaltet. Alle Komponenten sind Schallentkoppelt. Die Sanitärwände verfügen über praktische Teleskopfüße mit einer Höhenverstellung von bis zu 25 Zentimetern, die auch dazu dienen, die teils raumhohen Register vor Ort aufrichten zu können. Zudem geben sie ausreichend Montagefreiheit für die Abwasserverrohrung.
Das TECEsystem-Paket umfasst einen Rundumservice von der Beratung und dem Konzeptentwurf über die Planung der Systeme bis hin zur Einweisung der Verarbeiter vor Ort durch die TECE-Anwendungstechniker, so dass jeder Handgriff sitzt. Die industrielle Vorfertigung verkürzt die Lieferkette, weil sie die Gewerke Sanitär, Heizung und Trockenbau zusammenfasst – das spart Zeit und Kosten, gibt Planungssicherheit und das Risiko individueller Fehler auf der Baustelle ist deutlich reduziert.
Ermittlung der Anforderungen
Am Anfang der Zusammenarbeit zwischen TECE und den Baubeteiligten stand die Sondierungsphase, in der die individuellen, technischen sowie rechtlichen Anforderungen (wie etwa die zwingend einzuhaltenden Landesbauordnungen) an die Sanitärwände ermittelt wurden. Im Nordport Plaza dienen die Register zudem auch als Trennwand zwischen den Gästezimmern. Die Sanitärtechnik beider Bäder sowie die Steigleitungen sind also in einer Zwischenwand untergebracht – willkommener Nebeneffekt: pro Bad wird dadurch etwas Bauraum eingespart. Die Herausforderung bei der Planung: Der Schallschutz wird bei Raumtrennern umso bedeutender, weil in Hotels das Bedürfnis der Gäste nach Ruhe besonders groß ist. Christian Pohl aus dem Projektaußendienst betreute im Namen von TECE das Bauvorhaben und brachte aus diesem Grund die maschinelle Einblasdämmung (EBD-Technik) ins Spiel. Hierbei werden die Hohlräume in der Vorwand vollständig mit einem Granulat aus Mineralwolle ausgefüllt. Die Einblasdämmung unterdrückt Resonanzerscheinungen, dämpft die Schallübertragung und ist eine Maßnahme die zur Erfüllung der Anforderungen nach VDI 4100 SSt II beiträgt.
Gleiches gilt für die Anforderungen an den Brandschutz von F90: Durch die Einblasdämmung konnte auf klassifizierte Deckenschottsysteme verzichtet werden. Die geschossweise Verhinderung der Übertragung von Feuer und Rauch gemäß §14 MBO 2016 ist auch bei Versagen der Gipskartonplatten durch die Standfestigkeit der EBD-Technik gegeben. Die brandschutztechnische Verantwortung übernimmt der für die Einblasdämmung zuständige Fachbetrieb. Ein weiterer Nebeneffekt bei dieser Technik ist die thermische Trennung von Kalt- und Warmbereichen – auch ein wichtiger Beitrag für die Trinkwasserhygiene. Bei einem Objekt mit vorgefertigten Sanitärwänden wie in diesem Fall das Nordport Plaza, bietet die Technik zusammenfassend die Möglichkeit komplexe Planungsprozesse beim Objektbau und die technisch korrekte Umsetzung zuverlässig optimieren. Alle rechtlichen Anforderungen werden dabei ebenfalls erfüllt.
Konzeption und Detailplanung
Nach der Ermittlung, der für das Nordport Plaza benötigten Anforderungen an die Sanitärwände, folgte der Konzeptentwurf: Bei der Entwicklung der Wände und Schächte für alle Etagen wurden die Hydraulik, die Einhaltung der Trinkwasserhygiene sowie der Schall- und Brandschutz berücksichtigt. Der Konzeptentwurf diente als Basis für die Anfertigung von Prototypen die TECE vor dem Fachplaner und den Vertretern des Investors, des Lüftungstechnikers und den Experten für die Einblasdämmung bei der Konzeptabnahme präsentierte, die auch zur Klärung von Ausführungsdetails diente.
Nach der Konzeptabnahme konnte TECE die Leistungsbeschreibung für die Ausschreibung erstellen. Nach erfolgreicher Auftragsvergabe ging es in die ausführliche Detailplanung. Diese umfasste die Erstellung der finalen Rohrnetzpläne und Fertigungszeichnungen aller Sanitärwände für jedes Badezimmer sowie die Festlegung des Lieferplans inklusive der jeweiligen Abrufmengen für die Just-in-time-Lieferung der Register auf die Baustelle. Durch die termingebundene Lieferung wird bei Projekten dieser Größenordnung sichergestellt, dass die Register pünktlich an Ort und Stelle sind, um direkt verbaut zu werden.
Fertigung und Logistik
In seinem Werk hat TECE die Register mit industrieller Präzision vorgefertigt, was ein hohes Qualitätslevel garantiert und die Bauzeit des Hotels somit deutlich reduziert. In Kombination mit Sanitärmodulen für WC, Waschtisch und Dusche konnten die Badsituationen für das Nordport Plaza rationell realisiert werden. Angeliefert auf der Baustelle wurden die TECEsystem Sanitärwände gemäß der Beschriftung am Bestimmungsort aufgestellt und mit Schallschutzelementen an der Bausubstanz befestigt. Nach dem Anschluss der Rohrleitungen wurden die Registerwände beplankt.
Der für die Einblasdämmung zuständige Fachbetrieb ermittelte anhand des Innenvolumens der Sanitärwände die erforderliche Menge Dämmmaterial, welches über eine Lanze mit Druckluft über mehrere Öffnungen in der Beplankung hohlraumfrei eingeblasen wurde. So stellt sich am Schluss die gewünschte Dichte und Festigkeit für eine nachhaltig sichere und gleichmäßige Füllung ein. Christian Pohl: „Die klassische Schalldämmung ist zeitintensiv und blockiert nicht selten qualifiziertes Personal, das auch profitablere Arbeiten erledigen könnte. Bei Projekten mit kurzem Zeitplan wie diesem, ist die Einblasdämmung durch einen spezialisierten Dienstleister kostengünstiger und auch einfacher.“